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kriegsmaschinedraft1
 
Hätte es im WKII gegeben, wenn das Verhältnis zwischen getöten britischen und amerikanischen Soldaten und den getöten Journalisten das gleiche wie im derzeitigen Krieg gewesen wäre. Die Opferzahl unter den Medien zwischen 39 und 45 ist mir zwar nicht bekannt, aber es dürften deutlich weniger als 48.347 gewesen sein.
Im Fall Al-Jazeeras kann man unterdessen eigentlich nicht mehr von Zufällen sprechen: Nach Standorten in Kabul und Basa und einem Fahrzeug beim Flughafen Bagdad, wurde heute das Büro in Iraks Haupstadt von US-"Präzisionswaffen" getroffen. Dabei kam der Reporter Tarik Ajub ums Leben. Dieser wird jetzt vom Sender als "Märtyrer" gewürdigt: "Möge sein Blut ein Fluch sein für all jene, die den Amerikanern und Briten helfen, unsere Verwandten im Irak und in Palästina umzubringen."

abudhabi

Trotz aller berechtigter Einwände gegen die Sinnhaftigkeit der TV-Berichterstattung über den Krieg und auch trotz und nicht wegen der wiederholten US-Beteuerungen, es ginge hier um die Demokratisierung der ganzen Region, könnte der Irak-Krieg und sein medialer Wiederhall zumindestens die Basis für eine demokratische, arabische Öffentlichkeit sein: Al-Jazeera darf relativ offen über alles berichten, nur eben nicht die Verhältnisse in Quatar. Der Krieg hat allerdings die Entwicklung von mindestens zwei Sendern rasant beschleunigt, die diese Asymetrie korrigieren könnten: al-Arabiya und Abu Dhabi TV. Dabei steht außer Zweifel, dass sich deren Aktivitäten nach dem offiziellen Ende des Irak-Kriegs, nicht wieder vollständig einschränken lassen werden. Im Effekt hätte die Golfregion zum ersten mal eine überregionale TV-Medienlandschaft, die sich alleine durch die Konkurrenzsituation nicht mehr durch lokale Zensur beschneiden ließe.
Dass die genannten Sender sich als Player verstehen, wird alleine dadurch deutlich, dass sie es zur allgemeinen Verblüffung schaffen, Iraq-TV immer wieder On Air zu bringen - im Gegenzug bekommen sie anscheinend Exklusiv-Bilder vom Irak.

Da ist ein sehr interessanter Artikel über Wahrheit und Information in der taz heute. Checkt von Euch jemand regelmäßig diese russischen Irakkriegs-Seiten?

Der Iraq Body Count schnurrt. Prozentrechnungsbegabte können ja schon mal über den Daumen schätzen, wie sich das in diese Statistik (Stand '98) einfügen mag. Die Werte sind in % der Bevölkerung eines Landes angegeben, die am jeweiligen Krieg gestorben sind.

Es ist halt alles sehr kompliziert. Erinnert sich noch jemand an den letzten Golfkrieg? An die Szenarien, die da kursierten? Was die Irakis den Amis alles antun werden? An die Zahlen, dass die US-Army schon 100000 Bodybags an den Golf bestellt hätte und dass alles ein riesiges Desaster wird? Tja und dann war der Krieg ziemlich rasch vorbei und die Bodybags mussten alle mit irakischen Leichen gefüllt werden.

Krieg scheint eine bestimmte Erzählung zu kreiieren. Und die Rolle der Medien und von so Besserwissern wie uns ist die, ein retardierendes Moment einzuführen. Der Krieg geht los, alles scheint nach Plan zu verlaufen und auf einmal tauchen Probleme auf. Geht doch alles gar nicht nach Plan. Wie auch, die Realität kann man ja gar nicht planen, natürlich geht alles schief, ätsch. Und dann verschwinden die Probleme auf einmal wieder und der Krieg ist doch nach ein paar Wochen vorbei.

Nun ist es aber so, dass natürlich die Probleme doch nicht verschwinden. Wir Medienheinis sind nur genauso betriebsblind wie die Militärheinis, vielleicht sogar ein wenig blinder.
Die Differenzen zwischen Pentagon und Armeeführung gibt es tatsächlich. Nur, bloß weil man Rumsfeld eine Niederlage wünscht, heißt das noch lange nicht, dass er auch Unrecht hat (in seiner Logik). Die US-Army ist ein riesiger Apparat und Rumsfeld will ihn modernisieren. Das führt zu Konflikten. Nachdem Rumsfeld erst glänzend dastand, sah er eine Weile etwas beschädigt aus, jetzt steht er wieder glänzend da. Sollte eines Tages, wenn der Krieg längst vorbei ist und die Amerikaner ihre Besatzungsregierung eingesetzt haben, eine Autobombe vor deren Hauptquartier in die Luft gehen und hundert GI sterben, dann steht er wieder schlecht da. Denn nur weil die Amerikaner den Krieg gewonnen haben, heißt das noch lange nicht, dass sie auch den Frieden gewinnen werden.

Als Medienheini, der den ganzen Tag vor dem Fernseher und Computer sitzt, tendiert man dazu, immer irgendwo den Deppen zu suchen. Bei der US-Army, bei den Peaceniks, sonstwo. Das größere Bild verliert man da öfters aus dem Blick.

Das Problem dieses Krieges (für mich) war nie ein strategisches, wie die Amis da jetzt reingehen, mit einer großen Armee oder einer kleinen. Es war auch nicht, dass bei einem solchen Krieg so viele Zivilisten sterben. Das ist zwar schlimm aber so ist das in Kriegen. Und im Vergleich zum zweiten Weltkrieg oder zum Vietnamkrieg halten sich die zivilen Verluste bei diesem Krieg in Grenzen.

Ich war aus zwei Gründen gegen diesen Krieg. Weil er die Uno beschädigt hat (hat er, ob das so bleiben wird, wird man sehen). Und weil ich ziemlich sicher war, dass es schwierig ist den Irak zu demokratisieren, wenn man einen unprovozierten Angriffskrieg führt ohne wirkliche Verbündete zu haben (auch das wird man sehen, vielleicht klappt es ja doch, wahrscheinlich aber eher nicht). So unngerne ich das als alter Linker sage, aber gegen einen von der Uno legitimierten Krieg hätte ich wenig einzuwenden gehabt.

Das sind aber Sachen, für die es relativ gleich ist, ob der Krieg morgen vorbei ist oder in drei Wochen. Worum geht es denn? Geht es darum, recht zu behalten oder was?

Ich glaube nach wie vor, dass der Krieg falsch war. Aber das ist eine Erkenntnis, die überhaupt nicht weiter führt. Es ist immerhin ein Krieg, der ein übles Regime beseitigt hat und das ist etwas, mit dem ich mich anfreunden kann. Jetzt muss man sich doch die Frage stellen, was nun kommt. Bricht das Land auseinander? Was passiert mit den Funktionären der Baath-Partei? Wie demokratisch werden die Strukturen sein, die die Amerikaner den Irakis aufdrücken? Inwieweit kann man einem Land demokratische Strukturen aufdrücken? Gibt es sowas wie eine Zivilgesellschaft? Wenn ja dann wo und wie kann man die bestmöglich in einen demokratischen Aufbau des Landes einbinden? Das sind doch die interessanten Fragen.

Und da gibt es genug zu tun, zum sich Gedanken machen.

Hey: die Europäer tönen immer groß rum, dass sie so multilateral drauf sind, und dass es nicht sein kann, dass die Amerikaner bestimmen, wie die Welt aussehen soll - aber wo sind denn die tollen Beispiele dafür, dass die Europäer irgendwo etwas besser gemacht hätten als die Amerikaner? Wo haben denn die Europäer in den letzten Jahren die demokratischen Kräfte in diktatorisch regierten Ländern gestärkt, um friedlich Transformationsprozesse in Gang zu setzen? Haben sie nicht. Wo sind denn die tollen Pläne, für eine Lösung des Israel-Palästina-Konflikts? In irgendwelchen Schubladen.

Ich hab in den letzten Tagen "Terror and Liberalism" gelesen, von Paul Berman. Und so wie der die Geschichte der totalitären Bewegungen im mittleren Osten erzählt, stellt sich das (etwas verkürzt gesprochen) so dar, dass die Baath-Partei auf der einen Seite und die islamischen Fundamentalisten auf der anderen Seite nichts anderes sind als späte Varianten der totalitären Bewegungen in Europa. Es gibt ein paar Unterschiede, im großen und ganzen sind sie aber deckungsgleich.

Und da gab es eine ganze Reihe von verschiedenen Arten und Weisen mit ihnen umzugehen. Krieg (hat Deutschland besiegt), Krieg/Partisanenbewegung (hat Mussolini gestürzt) aber eben auch das Fördern von zivilgesellschaftlichen Elementen (hat Franco zwar nicht gestürzt, hat aber dazu geführt, dass nach seinem Tod ziemlich rasch ein liberal-demokratisches System eingeführt werden konnte. Und wer hat über Jahre die spanische PS aufgebaut? Das war die Sozialdemokratische Internationale unter Willy Brandt.

Wenn mir jetzt jemand sagt, hey, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Friedrich Ebert-Stiftung arbeiten schon seit Jahren mit irakischen, iranischen, syrischen, ägyptischen, palästinensischen und sonstwie arabischen Exil-Sozialdemokraten zusammen, Du weißt davon bloß nichts, super, dann freu ich mich. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das nicht so ist.

Das sind aber genau die Dinge, auf die man jetzt den Blick richten muss.

Der britische Sympathie-Puschel scheint nur bei den Irakern so richtig gut an zu kommen, GIs brauchen es offensichtlich etwas deutlicher: Die Angst vor irrtümlichen Angriffen durch US-Streitkräfte hat bei britischen Soldaten im Irak die Nachfrage nach ihren eigenen Landesflaggen erheblich angekurbelt. Bleibt zu hoffen, dass die Piloten auf Speed auch den Union Jack auch erkennen.

Das Fressen-Kotzen-Ratio wird nicht nur angesichts der Metzelei in Bagdad immer unausgewogener, auch die heimischen Peaceniks bemühen sich nach Kräften: Nachdem Produkte von der Ostküste stramm friedlich boykottiert werden, soll dies jetzt auch mit der Sprache der fiesen Amis geschehen: "Aus Protest gegen den Irak-Krieg" rufen Sprachwissenschaftler dazu auf, englische Ausdrücke im Deutschen durch ihre französischen Pendants ersetzen. "Billet" statt "Ticket" und "Karton" statt "Box" zu sagen, soll "eine friedliche Form des Protests gegen die Politik der USA und Großbritanniens und eine Demonstration deutsch-französischer Solidarität" sein, meinen die Hanswürste. Da kann man nur mit einem fröhlichen "Fuck you!" antworten.

PS in eigener Sache: Nein, hier wird eigentlich nicht der Fünftageswoche nachgehangen. Da haben sich wohl vielfältige Müdigkeitssyndrome mit der etwas lähmenden Erkenntnis gepaart, dass der schnelle Vorstoß auf Bagdad kein PR-Gag war.

Wow. Jemand traut sich ins Bett des Dichand und sammelt Spenden für Tiere im Irak. Hört sich blöd an, ist es auch, wenn vom sterbenden Löwen im Zoo von Kabul geschwätzt wird, allerdings schon weniger wenn es um Nutztiere geht. Richtig interessant wird es allerdings, wenn die Lieblings-Tante den Beitrag erst abdruckt und sich dann aber so was von schämt ["Sicher ist das, was wir tun können, sehr begrenzt. Und es kostet auch wahnsinnig viel Geld, das nur aus Spenden stammt."], dass der Artikel von der eigenen Suchmaschine verborgen wird. In WKII haben Sowjets und Deutsche übrigens rund 6,5 Millionen Pferde verbraucht. Und "verbraucht" ist hier durchaus im Sinne on "Asterix bei den Belgiern" zu verstehen: "Und mit was belegen wir die Brote?" "Na mit den Rindviechern!"

Boykott

Die "Generation Golfkrieg" erweist sich langsam ihres Namens würdig. Nach zahllosen Politikwissenschaftlern und "Friedensaktivisten", die ungestraft den Waren-Boykott öffentlich als probates Mittel des Protests propagieren durften ["Bringt zwar nix, aber es ist irre wichtig die persönliche Betroffenheit zu artikulieren"], bekommt der Schwachsinn jetzt auch die Weihen der derzeit wieder schwer hippen Kirche: Der Berliner Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky hat "den Boykott von US-amerikanischen und britischen Waren" befürwortet, meldet die Tante. Wenn die Peaceniks die Ostküste so sehr hassen, warum gehen sie dann nicht zum Friseur?

exklusiv

Die Magazin-Legende Format hat in ihrer Printausgabe "erstmals ein Foto des berühmten Webbloggers" gebracht. Der Rest der Seite wurde mit alten Salam-Postings aufgefüllt, weil: "Die Abmachung zwischen Salam Pax und Format beinhalten, daß auf Grund der Gefahr für Leib und Leben von Salam Pax weder Name, Alter noch Beruf des Autors genannt werden." Anständiger Journalimus in harten Zeiten also. Schade eigentlich, hatte mir ein Vögelchen im News-Tower doch gezwitschert, dass das Recherche-Bataillion in Bagdad auch Salams Penisgröße untersucht hat. Und heiße Liebesnächte mit Saddam. Aber das bringen die Kollegen dann bestimmt, wenn der Krieg aus ist. Also ganz bald. Ach ja: Die Balken sind nicht von mir und der Hintere soll Salam Pax sein.

Wer hat eigentlich das flashige Pressezentrum in Qatar entworfen?

George Allison, 43, u.a. art director für den Mike und Kirk Douglas Streifen “It Runs in the Family.” Er hat auch das 89 million $-set für ABC’s “Good Morning America” designt sowie Bühnen für Auftritte von George W. Bush.
“It’s about bringing the level of technology up from the flip chart to the modern age,” Allison said.


Den Preis von über den Daumen $200,000 findet Allison gerechtfertigt. "It's much cheaper than one bomb, and it can do a lot more."



puschel

In Analogie zu den Geheimdiensten scheinen britische Psy-Ops im Gegensatz zu ihren US-Kollegen voll auf HumInt zu setzen. Statt Maschinengewehr-Garben in jedes verdächtige Zivilfahrzeug wird daher der britische Sympathie-Puschel gegen potentiell feindlich gesonnene Iraker ins Feld geführt. Im Bild laut der Tante eine "schottische Tellermütze mit rotem Federbusch".

saddamsms_th
Woher die kam, weiss publisher msnbc natürlich nicht.

A cellular phone in the West Bank town of Hebron on Wednesday displays a mobile message with the image of Iraqi President Saddam Hussein saying, in Arabic: "God saves my soul for you, God destroys America."

Ungeduscht und embedded fühlt man sich als Journalist oft ganz schön allein. Aber das Pentagon hat PA (Public Affairs) Offiziere gleich mit eingebettet, und die helfen dann zum Beispiel, wenn den Mikrofonbatterien der Saft ausgeht - oder so. Auf 40 bis 60 Journalisten pro Division kommen 5 oder 6 PA Officers.

Das Pentagon hält aber auch in Kuwait im Coalition Press Information Center (CPIC) gerne unaufdringlich das zitternde Journalistenhändchen bzw allzu forsche Journos an den Hosenträgern ihrer ABC-Schutzanzüge zurück.

"Indeed, one of the CPIC's most vital roles is to discourage "rogue" journalists from venturing into dangerous areas by providing the information they might otherwise attempt to get on their own."

Chapeau! prwatch.org hat das gleich zum "Spin of the Day" ernannt.
Als ob embedding nicht eh schon der "spin of the year" wäre.

Anscheinend variiert die Vor- und Nachmittagsbetreuung à la Pentagon aber ziemlich:
"...if you're one of the 30 journalists posted to the USS Abraham Lincoln in the Persian Gulf [...] you are being hounded by military public affairs officers who follow your every move and look over your shoulder as you interview aviators, sailors, and maintainers for your stories.

Strict ground rules and monitoring have put a chill on reporting any worthwhile news from these locations. One Los Angeles Times reporter writes that her minders on the Abraham Lincoln wrote down the names and ranks of those she interviewed aboard ship and what they had said to her--as if the words would be held against the sailor at a later date. (These Gestapo-style tactics aren't reflected throughout the fleet. The USS Kitty Hawk, for example, had a long meeting with the 30 reporters assigned to it the day they arrived. Afterwards they were cut loose to go about their business--unescorted.)"

Christian Lowe, "All Embeds Are Not Created Equal"

Pilot, Kongressabgeordneter, Businessman, Beamter, Verteidigungsminister - das Wort "Renaissancemensch" sollte ja fast auf Donalds Visitenkarten als Job Description gedruckt werden, denn dieser Günstling der Götter ist auch ein Poet.

Wenige (und sicher nicht die ausgesprochen unlyrische Meute der Journalisten im Pentagon) werden das bis jetzt bemerkt haben.

Aber wie slate bemerkt: Die Sprache Rumsfelds ist durch und durch eine lyrische, verspielte, die die Wörter dreht und hüpfen lässt: "Every day, Rumsfeld regales reporters with his jazzy, impromptu riffs. "

Nehmen wir nur mal eins der Kleinode (die 1:1 der Transkription auf der Defense Department Webseite entsprechen) ....

"The Unknown"
As we know,
There are known knowns.
There are things we know we know.
We also know
There are known unknowns.
That is to say
We know there are some things
We do not know.
But there are also unknown unknowns,
The ones we don't know
We don't know.

—Feb. 12, 2002, Department of Defense news briefing


Frühling, ja, du bist's!
Dich hab ich vernommen!


Wahrscheinlich lag es am Schweinefleisch und am Alkohol: Beim TV-Erwachen aus einer Schnitzel-und-Bier-Verdauerei, dämmerte es jedenfalls. Das Pamphlet Why Arabs Lose Wars ist schon länger nicht mehr untergekommen. Im Februar wurde die Veteranen-Meckerei noch gerne von Sites wie Military.com oder dem christian science monitor übernommen, um die Nation auf ein Blitzkrieg-Update einzustimmen. Ursprünglich kommt sie allerdings ausgerechnet von der Publikation, die den Herrn Blair und Powell den peinlichen Copy&Paste-Vorwurf einbrachte, als ein vorgebliches britisches Geheimdienst-Dossier , das im UN-Sicherheitsrat als Superbeweis für Iraks Evelness herhalten musste, sich als schlampige Kopie einer US-Studenten-Arbeit herausstellte. Aber auch Norville de Atkines Beweisführung, warum arabische Armeen keine echten Gegener sind, hat schon vier Jahre auf dem Buckel. Der Haudegen erklärt vor allem ausführlich, warum die "arabische Mentalität" und vor allem der "arabische Stolz" jede westliche Fürsorge fehlschlagen läßt, wenn es um den Aufbau einer schlagkräftigen, modernen Armee geht. Wahrscheinlich ob ihres Titels aus dem patriotischen Blickfeld geraten, dürfte der Tenor sogar zu der als unvorschriftsmäßig empfundenen Kriegsführung Iraks passen.

walski

Die LA Times hat den Fotoreporter Brian Walski gefeuert, weil der mit Photoshop ein Bild aus dem Irak "optimiert" hatte. Der Bildervergleich ist eine gute Lektion in subtiler Bilderbotschaftslehre.

Ganz vergessen darauf. Von Dan per e-mail wieder erinnert. Die Satireseite whitehouse.org. Die haben jetzt natürlich viel zu verlautbaren.

shrub-bo

Ob viele noch auf die URL hereinfallen und glauben die den offiziellen Onlineauftritt des White House vor sich zu haben?

Vielleicht funktioniert ja der gute alte Medienprank noch.

lynch

Wenn die renitenten Iraker sich nicht am Handy zur Aufgabe bewegen lassen, muss man eben die Seals los schicken, um Jessica Lynch zu befreien, damit es wenigstens an der der anderen Front mal wieder einen Sieg gibt. Ganz Amerika jubelt, selbst Präsident Bush ist begeistert: That's great!. Zurücklehnen und auf die Verfilmung warten [Besetzungsvorschläge?].

werft schreibt:
"[...] erinnere ich mich an die verblüffte L., die mir gegenüber sitzt und jobtechnisch u.a. mit Public Procurement zu tun hat. Sie erzählte gestern, dass USAID den call for tender (= öffentlicher Aufruf zur Anbotstellung) für die Sanierung des Tiefwasserhafens von Umm Qasar vierzig (!) Tage vor Beginn der Operation veröffentlicht hat. So was nennt man vorausschauende Planung..."


Obwohl, im Gegensatz zu Richard Perle (siehe "companies II") sind die ja nicht gerade von den schnellen Truppen. No pun intended.

apa

Was der T-Shirt-Industrie recht ist, kann Blog-Wesen mit Hang zu Paranoia und Alkohol nur lieb sein. Die APA konstatiert zwar einen "Fleckerlteppich", aber eine Meldung ist ihr der dann doch wert, weil "Krieg" draufsteht und diese Breaking News eben noch keiner hatte. Ab morgen sind wir dann kostenpflichtig und trinken keinen Schwarzgebrannten mehr. Und nach dem Krieg sitzen wir mit Richard und Salam Pax bis zum Ableben auf einer Veranda, tauschen Anlagetipps aus und üben Zielspucken mit Olivenkernen.

Heute haben Donald Rumsfeld und sein General Myers sich ja vehement gegen alle möglichen Vorwürfe und Verdächtigungen verteidigt, der Krieg sei schlecht geplant und es gebe Streit zwischen Pentagon und Armee-Spitze. Im aktuellen New Yorker ist die dazugehörige Geschichte, wieder von Seymore Hersh.

 

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