Hätte es im WKII gegeben, wenn das Verhältnis zwischen getöten britischen und amerikanischen Soldaten und den getöten Journalisten das gleiche wie im derzeitigen Krieg gewesen wäre. Die Opferzahl unter den Medien zwischen 39 und 45 ist mir zwar nicht bekannt, aber es dürften deutlich weniger als 48.347 gewesen sein.
Im Fall Al-Jazeeras kann man unterdessen eigentlich nicht mehr von Zufällen sprechen: Nach Standorten in Kabul und Basa und einem Fahrzeug beim Flughafen Bagdad, wurde heute das Büro in Iraks Haupstadt von US-"Präzisionswaffen" getroffen. Dabei kam der Reporter Tarik Ajub ums Leben. Dieser wird jetzt vom Sender als "Märtyrer" gewürdigt: "Möge sein Blut ein Fluch sein für all jene, die den Amerikanern und Briten helfen, unsere Verwandten im Irak und in Palästina umzubringen."
Im Fall Al-Jazeeras kann man unterdessen eigentlich nicht mehr von Zufällen sprechen: Nach Standorten in Kabul und Basa und einem Fahrzeug beim Flughafen Bagdad, wurde heute das Büro in Iraks Haupstadt von US-"Präzisionswaffen" getroffen. Dabei kam der Reporter Tarik Ajub ums Leben. Dieser wird jetzt vom Sender als "Märtyrer" gewürdigt: "Möge sein Blut ein Fluch sein für all jene, die den Amerikanern und Briten helfen, unsere Verwandten im Irak und in Palästina umzubringen."
waldt - am Dienstag, 8. April 2003, 19:54
Trotz aller berechtigter Einwände gegen die Sinnhaftigkeit der TV-Berichterstattung über den Krieg und auch trotz und nicht wegen der wiederholten US-Beteuerungen, es ginge hier um die Demokratisierung der ganzen Region, könnte der Irak-Krieg und sein medialer Wiederhall zumindestens die Basis für eine demokratische, arabische Öffentlichkeit sein: Al-Jazeera darf relativ offen über alles berichten, nur eben nicht die Verhältnisse in Quatar. Der Krieg hat allerdings die Entwicklung von mindestens zwei Sendern rasant beschleunigt, die diese Asymetrie korrigieren könnten: al-Arabiya und Abu Dhabi TV. Dabei steht außer Zweifel, dass sich deren Aktivitäten nach dem offiziellen Ende des Irak-Kriegs, nicht wieder vollständig einschränken lassen werden. Im Effekt hätte die Golfregion zum ersten mal eine überregionale TV-Medienlandschaft, die sich alleine durch die Konkurrenzsituation nicht mehr durch lokale Zensur beschneiden ließe.
Dass die genannten Sender sich als Player verstehen, wird alleine dadurch deutlich, dass sie es zur allgemeinen Verblüffung schaffen, Iraq-TV immer wieder On Air zu bringen - im Gegenzug bekommen sie anscheinend Exklusiv-Bilder vom Irak.
waldt - am Dienstag, 8. April 2003, 06:17
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Da ist ein sehr interessanter Artikel über Wahrheit und Information in der taz heute. Checkt von Euch jemand regelmäßig diese russischen Irakkriegs-Seiten?
jefferson - am Dienstag, 8. April 2003, 02:08