Hey, ihr Webspezialisten: Gibt es eigentlich irgendwo Zahlen darüber, wie viele amerikanische und britische Soldaten bisher ums Leben gekommen sind? Die Zahlen, die bisher kursieren, scheinen mir doch ziemlich niedrig zu sein. 24 Amerikaner, 20 Briten - so viele sind doch alleine durch friendly fire schon ums Leben gekommen. Die können doch nicht in einem fort in schwere Gefechte verwickelt sind, dutzende oder vielleicht sogar hunderte von irakischen Soldaten erschießen und selbst keine Verluste haben, oder?
jefferson - am Donnerstag, 27. März 2003, 23:09
Wenn man sich fragt, warum die schlauen Bomben dummerweise den Falschen auf den Kopf fallen, sollte man die US-Aufklärung ins Auge fassen.
waldt - am Donnerstag, 27. März 2003, 22:58
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Ein bisschen den Peaceniks auf die Füße zu treten kann ja nicht schaden, dachte ich mir (was natürlich auch was mit diesem ganzen Komplex zu tun hat, den man existenzielles Besserwissen nennen könnte, wo sich alle einig sind, kann ja irgendwas nicht stimmen). Es hatte aber auch noch mit was anderem zu tun, damit nämlich, dass sich ja die wenigsten ernsthaft damit auseinandersetzen, was denn in der arabischen Welt so vor sich geht. Da gibt es alle möglichen Projektionen, alle möglichen Berichte darüber, was "die arabische Straße" so denkt, was im dortigen Fernsehen so läuft, aber das wars dann auch schon.
Nun war am vergangenen Samstag im Magazin der New York Times ein sehr interessanter Text von Paul Berman über Sayyid Qubt (das ist die amerikanische Schreibweise), den Vordenker der ägyptischen Muslimbrüder, den hatte ich gelesen und der endet damit, dass Berman schreibt, dass es tatsächlich endlich an der Zeit wäre genau das zu tun, was George W. Bush in seiner Rede vor dem Kongress kurz nach dem 11. September einforderte aber nicht eingelöst hat, weil er und seine Kumpanen schlicht die falschen Gestalten für so was sind: nämlich in einen "war of ideas" einzutreten. Und so schrecklich dieser ganze Krieg ist, wenn ich mir die Leute in der Friedensbewegung so anschaue, habe ich das Gefühl, das die dafür auch nicht die richtigen sind.
Nun war am vergangenen Samstag im Magazin der New York Times ein sehr interessanter Text von Paul Berman über Sayyid Qubt (das ist die amerikanische Schreibweise), den Vordenker der ägyptischen Muslimbrüder, den hatte ich gelesen und der endet damit, dass Berman schreibt, dass es tatsächlich endlich an der Zeit wäre genau das zu tun, was George W. Bush in seiner Rede vor dem Kongress kurz nach dem 11. September einforderte aber nicht eingelöst hat, weil er und seine Kumpanen schlicht die falschen Gestalten für so was sind: nämlich in einen "war of ideas" einzutreten. Und so schrecklich dieser ganze Krieg ist, wenn ich mir die Leute in der Friedensbewegung so anschaue, habe ich das Gefühl, das die dafür auch nicht die richtigen sind.
jefferson - am Donnerstag, 27. März 2003, 22:56
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Das ist ein Textchen, was ich vor zwei Tagen für die taz geschrieben hab:
Antikriegsbewegungen haben es gut: Sie brauchen keine stringente Argumentation, ein deutliches "Nein!" reicht. Niemand mag schließlich Krieg. Ich nicht, du nicht, er nicht und sie auch nicht. Im Falle des Irakkriegs kommt noch hinzu, dass die Argumente, die von der US-Administration ins Feld geführt wurden, sich so häufig änderten, dass man als Antikriegsbewegung gar keine eigene Argumentation brauchte, um guten Gewissens gegen den Krieg zu sein: Es schien ja alles so durchsichtig. Ja, konzedierte man reflexhaft, Saddam Hussein ist ein übler Diktator, aber Krieg ist keine Lösung und macht alles nur noch schlimmer.
Dass die Antikriegsbewegung sich bis vor wenigen Tagen gegen einen Krieg richtete, der noch gar nicht angefangen hatte, gereichte ihr durchaus zum Vorteil. Auch wenn sich wenige Kriegsgegner Illusionen darüber gemacht haben dürften, den Krieg tatsächlich verhindern zu können, so konnte man sich doch in dem Gefühl wiegen, ihn ein wenig zu verzögern.
Nun hat der Krieg aber angefangen, und auf den ersten Blick (das ist der auf den Bildschirm) ist man paralysiert. Alles scheint genau so zu kommen, wie man es prognostiziert hat. Menschen sterben, Häuser stürzen ein, es ist die Stunde der Militärs. Auf den zweiten Blick (das war zumindest für fast 200.000 New Yorker am vergangenen Samstag der aus dem Fenster) stellt man fest, dass der Frühling angefangen hat, und man geht auf die Straße, um zu demonstrieren.
Doch auch wenn der reale Beginn des Krieges die Antikriegsbewegung zu bestärken scheint - trotzdem hat man auf diesen Demonstrationen das Gefühl, sich unter Leuten zu bewegen, die dabei sind, sich von der Realität abzukoppeln. Ein wenig fühlt man sich an das Verhalten eines Teils der deutschen Linken in den frühen Neunzigern erinnert, der, auch als Deutschland schon nicht mehr aus zwei Staaten bestand, noch immer darauf beharrte, gegen die Wiedervereinigung zu sein. Politikunfähigkeit nannte man das damals stolz und hielt es für eine Tugend, weil man dem Lauf der Dinge glaubte auch dann noch gute Argumente entgegenhalten zu wollen, als dieser längst über einen hinweggegangen war.
"Hallo!", fühlt man sich versucht zu rufen, "wir können den Kriegsausgang nicht mehr beeinflussen; wenn wir sicherstellen wollen, dass die Iraker tatsächlich jene Demokratie bekommen, die ihnen versprochen worden ist, sollten wir besser auf einen möglichst raschen Sieg der Alliierten hoffen." Und gleichzeitig regen sich die etwas radikaleren Persönlichkeitsanteile und brummen, dass dieses "Nein!" nicht ausreiche. Im Gegenteil, einfach nur gegen den Krieg zu sein, verschleiere, dass der größere Konflikt nicht mit dem Irakkrieg begonnen habe und mit ihm auch nicht enden werde.
Antikriegsbewegungen haben es gut: Sie brauchen keine stringente Argumentation, ein deutliches "Nein!" reicht. Niemand mag schließlich Krieg. Ich nicht, du nicht, er nicht und sie auch nicht. Im Falle des Irakkriegs kommt noch hinzu, dass die Argumente, die von der US-Administration ins Feld geführt wurden, sich so häufig änderten, dass man als Antikriegsbewegung gar keine eigene Argumentation brauchte, um guten Gewissens gegen den Krieg zu sein: Es schien ja alles so durchsichtig. Ja, konzedierte man reflexhaft, Saddam Hussein ist ein übler Diktator, aber Krieg ist keine Lösung und macht alles nur noch schlimmer.
Dass die Antikriegsbewegung sich bis vor wenigen Tagen gegen einen Krieg richtete, der noch gar nicht angefangen hatte, gereichte ihr durchaus zum Vorteil. Auch wenn sich wenige Kriegsgegner Illusionen darüber gemacht haben dürften, den Krieg tatsächlich verhindern zu können, so konnte man sich doch in dem Gefühl wiegen, ihn ein wenig zu verzögern.
Nun hat der Krieg aber angefangen, und auf den ersten Blick (das ist der auf den Bildschirm) ist man paralysiert. Alles scheint genau so zu kommen, wie man es prognostiziert hat. Menschen sterben, Häuser stürzen ein, es ist die Stunde der Militärs. Auf den zweiten Blick (das war zumindest für fast 200.000 New Yorker am vergangenen Samstag der aus dem Fenster) stellt man fest, dass der Frühling angefangen hat, und man geht auf die Straße, um zu demonstrieren.
Doch auch wenn der reale Beginn des Krieges die Antikriegsbewegung zu bestärken scheint - trotzdem hat man auf diesen Demonstrationen das Gefühl, sich unter Leuten zu bewegen, die dabei sind, sich von der Realität abzukoppeln. Ein wenig fühlt man sich an das Verhalten eines Teils der deutschen Linken in den frühen Neunzigern erinnert, der, auch als Deutschland schon nicht mehr aus zwei Staaten bestand, noch immer darauf beharrte, gegen die Wiedervereinigung zu sein. Politikunfähigkeit nannte man das damals stolz und hielt es für eine Tugend, weil man dem Lauf der Dinge glaubte auch dann noch gute Argumente entgegenhalten zu wollen, als dieser längst über einen hinweggegangen war.
"Hallo!", fühlt man sich versucht zu rufen, "wir können den Kriegsausgang nicht mehr beeinflussen; wenn wir sicherstellen wollen, dass die Iraker tatsächlich jene Demokratie bekommen, die ihnen versprochen worden ist, sollten wir besser auf einen möglichst raschen Sieg der Alliierten hoffen." Und gleichzeitig regen sich die etwas radikaleren Persönlichkeitsanteile und brummen, dass dieses "Nein!" nicht ausreiche. Im Gegenteil, einfach nur gegen den Krieg zu sein, verschleiere, dass der größere Konflikt nicht mit dem Irakkrieg begonnen habe und mit ihm auch nicht enden werde.
jefferson - am Donnerstag, 27. März 2003, 22:40
Kann sich noch irgendwer an die Cartoon und Spielzeugserie "Transformers" erinnern? Der Hauptheld Optimus Prime Kampfroboter und Anführer der guten "Autobots" nimm am Krieg teil.
Ein Mitglied der 5694th National Guard Unit hat seinen Namen offiziell auf das Spielzeug umändern lassen. Back to Childhood, anscheinend.
Nun wurde "Optimus Prime" als Militärfeuerwehrmann für den Brandschutz von Militärflughäfen nahe dem kriegsschauplatz versetzt. Das Pentagon ist sichtlich stolz auf den 80er Jahr Kinderheld. Optimus Prime im Interview:
"I got a letter from a general at the Pentagon when the name change went through and he says it was great to have the employ of the commander of the Autobots in the National Guard"
hier die geschichte
Ein Mitglied der 5694th National Guard Unit hat seinen Namen offiziell auf das Spielzeug umändern lassen. Back to Childhood, anscheinend.
Nun wurde "Optimus Prime" als Militärfeuerwehrmann für den Brandschutz von Militärflughäfen nahe dem kriegsschauplatz versetzt. Das Pentagon ist sichtlich stolz auf den 80er Jahr Kinderheld. Optimus Prime im Interview:
"I got a letter from a general at the Pentagon when the name change went through and he says it was great to have the employ of the commander of the Autobots in the National Guard"
hier die geschichte
SunTzu - am Donnerstag, 27. März 2003, 20:34
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yellowtimes.org ist von seinem kalifornischen provider(!) vortech abgedreht worden, der keinen "adult content" wollte, i.e. screenshots von al jazeera mit allzu unpatriotisch blutigen schauderfotos von toten soldaten.
http://www.yellowtimes.org/
weitergehen! hier gibt es nichts zu sehen!
"We are sorry to notify you of suspending your account: Your account has been suspended because [of] inappropriate graphic material."
Firas Al-Atraqchi von yellowtimes.org über die lapidare verständigung von seiten vortechs.
http://www.unknownnews.net/yt.html
vortech a.k.a. matrix reseller: "99.9% uptime or your money back"
http://matrixreseller.com/index.php
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allthatglitters - am Donnerstag, 27. März 2003, 13:33
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boingboing's xeni jardin spent the weekend in japan watching kids' stuff on the telly ... and stumbled across this explanatory show.
http://boingboing.net/2003_03_01_archive.html#200048857
http://boingboing.net/2003_03_01_archive.html#200048857
allthatglitters - am Donnerstag, 27. März 2003, 13:07
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