Nichts ist mehr so, wie man es einmal gewohnt war, heißt es nun ja auch schon paar Tage länger, aber eine Sache ist mir in der letzten Zeit aufgefallen, die mich wirklich wundert und verstört: Dass die Rechte den Begriff der Befreiung übernommen hat.
Zwar scheint „Kein Blut für Öl“ in der Friedensbewegung noch immer der beliebteste Slogan zu sein, und er ist ja auch catchy und leuchtet sofort ein, schließlich liegt im Irak so viel Öl unterm Sand und ein paar Mitglieder der US-Regierung kommen ja auch aus der Öl-Industrie. Aber ich glaube, dass er in die Irre führt. Dieser Krieg wird nicht um Öl geführt (höchstens ein bisschen). Es geht um Ideen.
Das ist ja eine der Sachen, die man der Rechten nicht zutraut (wenn ich jetzt Rechte sage, meine ich natürlich nicht Nazis sondern Rechte wie die Republikaner in den USA). Man denkt ja immer, der Rechten ginge es nur um die Macht, und was da nebenbei noch so an Ideen abfällt, das nimmt man gerne in Kauf oder tut in Diskussionen auch mal so, als ob es um andere Dinge gehen würde. Aber im Grunde, so geht zumindest das landläufige linke oder liberale Vorurteil, sind die Rechten korrupt und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Ganz anders als die Linken, die vielleicht auch blöd und manchmal korrupt sind, denen es aber um die Weltverbesserung geht.
Das Neue an diesem Krieg scheint mir zu sein, dass dem nicht mehr so ist. Die Linke (fast die ganze Friedensbewegung jedenfalls) argumentiert in einem fort mit der Aufrechterhaltung des Status Quo, mit den unwägbaren Risiken, die so ein Krieg bedeuten könnte, mit dem Völkerrecht, damit, dass man nicht einfach so ein Land überfallen könne, damit, dass man pragmatisch sein müsse, damit, dass es Regeln gibt und dass man sich an diese Regeln halten müsse. Und die US-Regierung sagt, nein, wir halten uns nicht dran, wir müssen die ganze Region umgestalten, weil dieser Diktator und perspektivisch auch die anderen Diktatoren aus dem Amt gejagt gehören. Wir müssen dieses land befreien.
Wenn man sich Bush-Reden so anhört – etwa die State Of The Union-Adress, wo er sagte: „Wir bringen Opfer für die Freiheit von Fremden. Die Amerikaner sind ein freies Volk, das weiß, dass jeder Mensch das Recht auf Freiheit hat und Freiheit die Zukunft aller Nationen ist. Das ist nicht Amerikas Geschenk an die Welt, das ist Gottes Gabe an die Menschheit.“ – hat man das Gefühl, das sei so etwas wie eine Theologie der Befreiung von rechts.
Zwar scheint „Kein Blut für Öl“ in der Friedensbewegung noch immer der beliebteste Slogan zu sein, und er ist ja auch catchy und leuchtet sofort ein, schließlich liegt im Irak so viel Öl unterm Sand und ein paar Mitglieder der US-Regierung kommen ja auch aus der Öl-Industrie. Aber ich glaube, dass er in die Irre führt. Dieser Krieg wird nicht um Öl geführt (höchstens ein bisschen). Es geht um Ideen.
Das ist ja eine der Sachen, die man der Rechten nicht zutraut (wenn ich jetzt Rechte sage, meine ich natürlich nicht Nazis sondern Rechte wie die Republikaner in den USA). Man denkt ja immer, der Rechten ginge es nur um die Macht, und was da nebenbei noch so an Ideen abfällt, das nimmt man gerne in Kauf oder tut in Diskussionen auch mal so, als ob es um andere Dinge gehen würde. Aber im Grunde, so geht zumindest das landläufige linke oder liberale Vorurteil, sind die Rechten korrupt und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Ganz anders als die Linken, die vielleicht auch blöd und manchmal korrupt sind, denen es aber um die Weltverbesserung geht.
Das Neue an diesem Krieg scheint mir zu sein, dass dem nicht mehr so ist. Die Linke (fast die ganze Friedensbewegung jedenfalls) argumentiert in einem fort mit der Aufrechterhaltung des Status Quo, mit den unwägbaren Risiken, die so ein Krieg bedeuten könnte, mit dem Völkerrecht, damit, dass man nicht einfach so ein Land überfallen könne, damit, dass man pragmatisch sein müsse, damit, dass es Regeln gibt und dass man sich an diese Regeln halten müsse. Und die US-Regierung sagt, nein, wir halten uns nicht dran, wir müssen die ganze Region umgestalten, weil dieser Diktator und perspektivisch auch die anderen Diktatoren aus dem Amt gejagt gehören. Wir müssen dieses land befreien.
Wenn man sich Bush-Reden so anhört – etwa die State Of The Union-Adress, wo er sagte: „Wir bringen Opfer für die Freiheit von Fremden. Die Amerikaner sind ein freies Volk, das weiß, dass jeder Mensch das Recht auf Freiheit hat und Freiheit die Zukunft aller Nationen ist. Das ist nicht Amerikas Geschenk an die Welt, das ist Gottes Gabe an die Menschheit.“ – hat man das Gefühl, das sei so etwas wie eine Theologie der Befreiung von rechts.
jefferson - am Mittwoch, 19. März 2003, 19:32