Die russische Marinebasis Tartus ist vor allem anderen: mickrig. Genauer gesagt: 15.000 Quadratmeter mickrig, also zwei Fußballfelder mickrig (allerdings eine schwachsinnige Maßeinheit) oder aber auch: So mickrig, dass nicht mal ne Ikea-Filiale raufpassen würde. Wenn die Marinebasis flächig zweistöckig bebaut wäre, könnte man vielleicht mit Ach und Krach die Verkaufsfläche reinquetschen, aber wo sollen die Kunden parken? Erst recht, wenn man bedenkt, dass auch die syrische Marine nur Mieter im Hafen ist und die Russen daher bloß Untermieter.
Die Hauptattraktion des russischen Mittelmeer-Stützpunkts sind jedenfalls zwei jeweils 120 Meter lange Ponton-Anleger, von Nautikern auch Schlengel gerufen. Ob die Schlengel bei den 15.000 Quadratmetern drin sind, oder ob die nur aus Pier, (mickrigen) Lagerschuppen und (wenn du Panzerfahrer bist supermickrigem) Parkplatz bestehen, weiß man leider nicht so richtig.
So oder so: Imperien funktionieren nicht, nicht mal, wenn du eine Flugzeugträger-Armada und haufenweise stattliche Inseln als Marinestützpunkte und die weltgrößte Wirtschaft hast, um den ganzen Militärzauber zu finanzieren. Imperialismus auf zwei Schlegeln ist dann einfach nur dicke Hose, in denen bei den Russen allerdings schrumpelige Atombombeneier baumeln. Angst-Groteske Mittel-Ost.
waldt - am Dienstag, 22. September 2015, 04:20
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